Presse
Angelika Hykel
Klarinette, Gesang
Brigitte Ruddigkeit
Violine, Gesang
Sabine Schmidt
Klavier, Gitarre, Gesang, Kornett
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Klezmer in Müggelheim
"Während auf dem Müggelheimer Anger im Südosten Berlins Stände
und Karussells aufgebaut werden, kommen bereits die ersten Gäste des
Erntefestes, um Bratwürste und Fischbrötchen zu probieren. In der
geöffneten Kirche ist es noch ruhig. Am Abend des 22. September strömen
dann Besucher hinein und füllen sie bis fast auf die letzte Bank.
Angekündigt waren Musik und Texte von Freude und Schmerz mit den Berliner
Klezmerschicksen.
Die Glocken verklingen gerade, da ertönen von der Empore her tiefe Töne
einer Klarinette. Zugleich kommen drei Damen die Treppe herunter und
beginnen mit Gesang im Altarraum. Von Anfang bis Ende begeistern die
Musikerinnen die Zuhörer. Nach dem ersten Musikstück erklären sie,
warum sie sich für diesen Kunstnamen "Klezmerschicksen"
entschieden haben. Klezmer wird die traditionelle osteuropäische
jiddische Musik genannt. "Schickse" heißt abwertend ein
nichtjüdisches Dienstmädchen oder leichtlebiges Mädchen. Eine, die sich
übertrieben "schick" aufgemacht hat und für jüdische Männer
eine Versuchung darstellen könnte.
Die drei Künstlerinnen in der Müggelheimer Kirche stammen weder aus
Osteuropa, noch sind sie Jüdinnen. "Schick", wie das Wort
fälschlicherweise im Deutschen abgeleitet wird, sind die Drei - Angelika
Hykel, Brigitte Ruddigkeit und Sabine Schmidt - allemal und begeistern mit
ihren Darbietungen uneingeschränkt.
Das macht der Applaus nach jedem Stück deutlich.
Am Ende wurden sie durch die langanhaltenden Ovationen zu mehreren Zugaben
herausgefordert. Hinzu kommt, dass sie mit Textvorträgen, Gesang und der
Beherrschung mehrerer Instrumente (Klarinette, Gitarre, Keyboard, Geige,
Schellen, Trompete) überzeugen. (…) Lautes Lachen erfüllt den
Kirchenraum, als von den Narren die Rede ist. "Hast du eine Frau,
bist du ein Narr. Hast du keine Frau, bist du auch ein Narr. Hast du zwei
Frauen, bist du erst recht ein Narr. Am Ende ist eine nicht besser als die
andere.
- Wir sind schließlich alle Narren…"
DIE KIRCHE, Hans Zinnow
Lieder von Abschied und Hoffnung
- "Klezmer ist fast immer ein Lachen unter Tränen",
so beschrieb der russische Komponist Schostakowitsch diese Klangsprache…
Die Klezmerschicksen setzen auf das die Seele berührende Sehnsuchtsvolle und das
temperamentvoll Mitreißende. Dabei kam es Angelika Hykel zu, die
verbindenden Texte zu sprechen und in die Ansage lyrische Zeilen
einfließen zu lassen. Mit dem Satz "Ich setzte den Fuß in die Luft
und sie trug" trifft sie genau diese gebrochene jüdische
Philosophie, geboren aus jahrhundertealter Verfolgung und immer wieder
neuen Anfängen.
Zu diesem Thema passten die Lieder von Aufbrüchen und ständigem
Unterwegssein. Die waren mal wehmütig, wenn Liebesschmerz
hineingeflochten war, mal schmerzlich-humorvoll, wenn die Damen Hüte
aufsetzten und einluden zum Zug, Abfahrt 7.40 Uhr. Wenn Sabine Schmidt am
Klavier dazu noch Lokomotivsignale ertönen ließ, stand dem Start zur
Ausreise nach Birubidschan im tiefsten Sibirien nichts mehr im Wege.
Im zweiten Teil des Programms wurde es mit Hochzeitsliedern und so
bekannten Stücken wie "Bei mir bistu shejn" oder "Havanagila"
schwungvoll-fröhlicher und bei Tangos im Garten Eden sogar ein wenig
erotisch… und luden zum Schluss auch das Publikum zu einem großen
Rundtanz ein. Was macht es da schon, dass sie Nichtjüdinnen, also
"Schicksen" sind - als Klezmerschicksen sind sie
beeindruckend.
Märkische Allgemeine
"Damentrio
spielt jiddische Weisen; mitreißend"
Berliner Abendblatt, Spandau
"Klezmermusik boomt seit einigen Jahren.
Da vor allem die fröhliche Seite dieser Musik der osteuropäischen Juden ihre Liebhaber hat,
ist Klezmer leider oft zur reinen Unterhaltungsmusik verkommen. Um so
wohltuender, das Berliner Frauentrio "Die Klezmerschicksen" zu hören;
Die Spannbreite der vorgetragenen Stücke gab dem Konzert bei aller
Fröhlichkeit auch einen dem jüdischen Schicksal angemessenen Ernst."
DIE KIRCHE, Anhalt/Sachsen
"70 jüdische Grabsteine in den Gewölben
ausgestellt
Passend dazu Klezmermusik der "Klezmerschicksen" mit traurigen Liedern.
Übrigens zeigten auch Tiere Sinn für Kunst in der Langen Nacht
der Museen am Wochenende. In der Spandauer Zitadelle, wo Klezmermusik
ertönte, schwebte eine Fledermaus durch den Raum. Genau an der Stelle,
als im Lied von brechenden Zweigen und davonfliegenden Vögeln die
Rede war."
Märkische Allgemeine
"Plötzlich tanzte die Gemeinde.
Die in ihrem Ausdruck so vielseitige Musik, die über Melancholie, Trauer, Tragik bis zur tänzerisch,
fröhlichen Musik für Fest und Feier reicht, hat es ihnen angetan."
Märkische Allgemeine
"Die Schicksen machten schicke Musik
Berliner Trio eröffnete mit Klezmer-Musik Göllnitzer Kirchenmusiken
… Für die tolle Resonanz beim Publikum sorgten vor allem die
im Ensemble perfekt abgestimmte Musikalität und das solistische Können
von Angelika Hykel, Brigitte Ruddigkeit und Sabine Schmidt, besonders
wenn Klarinette und Geige als typische Instrumente der Klezmermusik miteinander
harmonierten oder im musikalischen Widerstreit lagen, begleitet vom Klavier
oder der Gitarre…."
Lausitzer Rundschau
Die Klezmerschicksen spielen jiddische Tanzmusik
Eine Bühne wird zum Schedtl: Ein Teppich, ein verschnörkelter
Leuchter.. zaubern einen Hauch von Orient in die Kneipe in Berlin-Tiergarten,
in der die Klezmerschicksen auftreten… Die Musik ist mal fröhlich,
mal traurig, erzählt von deftigen Hochzeitsfeiern und tränenreichem
Abschied, wie das Leben eben ist…
DIE KIRCHE
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